Die Matronen sind eine dreifaltige Göttinnenfigur, die von den Kelten und Römern verehrt wurde. Sie repräsentieren weibliche Urkräfte, die Schutz und Wohlstand bringen und die Zyklen des Lebens bewachen. Ihre Darstellung in Dreiergruppen symbolisiert die Einheit von Geburt, Leben und Tod sowie die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. berichteten antike Schriftsteller über die Kelten, ein Volk, das von Osten kommend große Teile Europas besiedelte und mit der ansässigen Bevölkerung in kleinen Gemeinschaften zusammenlebte. Die keltische Kultur zeichnete sich durch eine bemerkenswerte Gleichstellung der Geschlechter aus: Frauen hatten umfassende Rechte und konnten, ebenso wie Männer, die Rolle des Oberhaupts einer Großfamilie einnehmen. Diese Großfamilien schlossen sich zu Sippen zusammen, die jeweils ihr eigenes Rechtssystem und ihre eigenen Gottheiten hatten.

Unser Wissen über die Kelten ist begrenzt, da sie selbst keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen, obwohl sie in Handelsgeschäften und im Alltag die griechische und, wie im Fall der Ubier, die lateinische Schrift verwendeten. Matronen und Druiden, die als religiöse und spirituelle FührerInnen galten, hielten es für ein Vergehen, ihre Lehren schriftlich festzuhalten. Stattdessen wurde das spirituelle Wissen mündlich weitergegeben. Die Ausbildung des Nachwuchses war äußerst anspruchsvoll und dauerte etwa zwanzig Jahre, in denen die SchülerInnen die rituellen Praktiken und die Geschichtsschreibung in Versform auswendig lernten.